Elke arbeitete ehrenamtlich an einer Corona DriveIn Teststation

Was ist eine DriveIn Teststation? Wie funktionniert es?

Datum

teilen

Facebook Twitter Linkedin

Unsere Kollegin Elke stammt aus Osthofen, in Rheinland-Pfalz. Letzten Monat hat sie dort ehrenamtlich an einer Corona DriveIn Teststation gearbeitet. Was ist eine DriveIn Testation, was macht man da, warum wolltet sie da arbeiten… Sie erzählt uns alles. 

Kannst du uns erklären, was genau ein Corona DriveIn Teststation ist?

Die Corona DriveIn Teststation, wo ich ehrenamtlich gearbeitet habe, wurde vom deutschen roten Kreuz organisiert. Wenn der betreffende Hausarzt eine Überweisung ausgestellt hat, weil er die Notwendigkeit eines Coronatests gesehen hat, konnten betreffende Leute sich bei der Coronastation einen Termin zum Test geben lassen. Die Corona DriveIn Station ähnelt einem DriveIn mancher Fastfood Anbieter. Vor dem DriveIn Zelt gibt es eine Station, wo die Identität der zuvor angemeldeten Person, mittels Ausweis durch das Ordnungsamt und/oder Security sichergestellt wird. Dort erhalten die angemeldeten Personen einen laminierten Bogen mit Ihrer Anmeldezahl, womit sie später beim Testen zugeordnet werden können. Dann fahren die Menschen in das Zelt und bleiben im Auto sitzen.

Und was war deine Rolle bei dieser Teststation?

Es gab jeweils ein Team von 4 Leuten, alle aus medizinischen Berufen. In der Rollenverteilung haben wir uns abgewechselt.

  • Eine Person hatte die Aufgabe, den Menschen zu informieren, wie der Abstrich genau durchgeführt wird. Dies war wichtig um die Angst der Betroffenen zu reduzieren, und um kein falsch negatives Ergebnis zu bekommen.
  • Die nächste Person, war der ,,Abstreicher“ welcher den Abstrich am hinteren Rachen durchführte.
  • Die dritte Person hielt das Röhrchen bereit, wo das Teststäbchen rein kam und beklebte es mit den betreffenden Adressaufklebern.
  • Die letzte Person trug das Röhrchen und die zugehörigen Papiere zur Station, wo es für den Versand fertig gemacht wurde.

Der Sinn lag darin den Kontakt zu möglich Infizierten kurz zu halten und auch Kontaminationen mit dem Virus (Teststäbchen und Röhrchen…) zu minimieren. Person 1 und 2 waren extrem geschützt mit Maske,Visier, Anzug/Schutzkittel und Handschuhe, für den direkten Kontakt. Person 3 und 4 hatten kein Visier sonst auch alle Schutzvorrichtungen und mussten sich mit 2 Metern Abstand vom Auto aufhalten.

Warum hattest du Lust, dich da zu engagieren?

Ich bin vom Grundberuf Krankenschwester und wollte gerne einen kleinen Beitrag leisten, in dieser schwierigen Zeit. Etwas an die Gemeinschaft zurückgeben.

Wie war dieses Zeit mit dem Unternehmen organisiert?

Bevor ich einem Aufruf folgte, dass medizinisches Personal sich melden kann um an der Coronastation zu arbeiten, habe ich das Gespräch mit meinen Chefs gesucht, die mich in meinem Vorhaben sehr unterstützten.

Meine Chefs haben mich für die Tätigkeit freigestellt, ich habe jedoch von mir aus meine Tage so organisiert, dass ich früh gestartet und den Abend verlängert habe. Von 12- 15 Uhr war ich an der DriveIn Station tätig.

Gibt es einen für dich markanten Moment, den du erzählen möchtest?

Ich fand es beeindruckend die vielen Menschen zu sehen, wie diese mit der Situation umgingen, manchen sah man die Angst total an, andere waren eher verdrängend und manche Leute die zum testen kamen waren frustriert weil sie schon 4-5 oder mehr Wochen infektiös waren obwohl man 14 Tage als Erkrankungsdauer annahm.

Kinder fand ich toll, die waren echt cool und bekamen auch immer ein kleines Geschenk von uns.

Die Atmosphäre in der Teststation war sehr sehr freundlich und trotz der Situation humorvoll. An der Station arbeitete die freiwillige Feuerwehr, das deutsche rote Kreuz und viele ehrenamtliche Helfer. Es war sehr viel an Logistik zu leisten, Terminvergabe, Einbestellungen… Dies wurde von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes (Stadtverwaltung, Jugendamt…) bewältigt.

Im übrigens, wurden wir von dem leitenden Arzt des Gesundheitsamtes eingewiesen und es wurde auch regelmäßig kontrolliert, ob wir bezogen auf die Hygienemaßnahmen sicher und entsprechend gut geschult waren.

Hast du etwas bestimmtes von dieser Erfahrung gelernt?

Es ist besser eine Situation aktiv mitzugestalten und nicht frustriert zu Hause zu sitzen. Es war anstrengend und die Tage waren lang, aber ich bin froh, dass ich mich einbringen durfte. Ich habe wesentlich mehr Respekt bekommen vor ehrenamtlicher Arbeit (Rotes Kreuz, Feuerwehr…). Die herzliche Atmosphäre tat gut und ich würde wenn nötig wieder meinen Part leisten wollen.

Aus der Arbeit dort, sind Freundschaften entstanden, das heißt wenn es die Situation wieder erlaubt, sehen wir ehemaligen Teammitglieder uns auch privat.

Eine letzte Sache, über die du erzählen willst?

  • Wenn man an einer Coronastation gearbeitet hat, weiß man dass Verschwörungstheorien Quatsch sind.
  • Und ich war froh und dankbar, dass meine Chefs so toll reagiert haben.